Wie Hailey uns alle in Atem hielt

Einsatzbericht: Wie Hailey uns alle in Atem hielt.

Einsatzzeit: 10.08.2021 – 16.08.2021

Notfallberatung: Tina Langwadt

Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler, Tina Langwadt, Conny Rühr, Regina Schulius

…und plötzlich ertönt ein Jubelschrei, als wäre bei einem wichtigen Spiel das alles entscheidende Tor gefallen. Das ist der Moment, in dem sämtliche Anspannung von einem abfällt und die Erleichterung überwiegt. Die Falle ist zu, Hailey ist gesichert und somit in diesem Jahr bereits der 19. Hund, der von uns mithilfe der Lebendfalle gesichert werden konnte. Wer braucht da noch Fußball?

Aber nun noch mal von Anfang an:

Manchmal passieren Dinge, die man so nicht kommen sieht. Der Hund liegt entspannt im Garten, man muss nur noch mal schnell ins Haus und schon passiert das Unglück. Der Hund steht auf, verfängt sich mit der Leine, es poltert, ein großer Schreck folgt und der Hund hat nur noch Flucht im Kopf. Von so einer Situation kann sich leider kaum jemand freisprechen, auch wir nicht.

So entlief auch die kleine Hailey, die zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 3 Wochen bei ihrer Familie war. Am nächsten Tag nahmen die Besitzer Kontakt zu unserer Notfallberaterin Tina auf, die sofort alle Maßnahmen mit den Besitzern besprach. Leider hatte Hailey ihren eigenen, teils gefährlichen Plan, der uns immer wieder in Angst und Schrecken versetzte, da sie immer wieder an der Kreisstraße lief. Zum Glück blieb sie aber ortstreu und die Sichtungen von ihr wurden regelmäßiger, nur Futterstellen annehmen, dass wollte die kleine Dame zunächst noch nicht.

Am nächsten Tag holte sich Tina zusätzliche Unterstützung bei Kristina, da der Fall Hailey doch ziemlich intensiv war und es eh so aussah, als wenn es auf eine Fallensicherung hinauslaufen würde. Kristina verabredete sich am nächsten Tag vor Ort mit dem Besitzer, um sich ein Bild von dem Gebiet zu machen. Zusammen wurden Futterstellen mit Wildtierkameras eingerichtet, lange Futterspuren gezogen, aber auch diese nahm Hailey nicht an.

Am 9.8.21 gab es mehrere Sichtungen im Bereich eines Kornfeldes, in dem wir Hailey auch vermuteten und so wurde ein erster Versuch mit der Lebendfalle gestartet. Tatsächlich stand Hailey in dieser Nacht plötzlich bei Kristina vorm Auto, die Falle fand sie aber leider nicht. Dafür musste ein neugieriger Kater befreit werden, der von der unfreiwilligen Einfangaktion alles andere als begeistert war.

Kristina verlegte die Futterstelle genau an den Punkt, wo sie Hailey gesehen hatte und am nächsten Nachmittag zeigte sich Hailey tatsächlich dort und ließ sich das Futter schmecken. Endlich!

Sie kam von nun an mehrfach zur Futterstelle, aber nie zur gleichen Zeiten. Durch unsere Einsätze vor Ort kamen wir mit einigen Personen ins Gespräch und erfuhren so noch mehr von Haileys täglichen Routen ums Dorf. Das nahm uns ein ums andere Mal den Schrecken, wenn mal wieder eine Sichtung von einem ganz anderen Platz gemeldet wurde.

Wir stellten die Falle wieder auf, mussten diese aber aus organisatorischen Gründen die erste Nacht unscharf lassen. In dieser Nacht kam Hailey um 1:30 Uhr und 4:30 Uhr und erkundete die Falle. So planten wir mit den Besitzern und dem Fallenteam die Bewachung, damit die Lebendfalle auch bis zum nächsten Morgen scharf bleiben konnte. Conny und Regina erklärten sich bereit die Nachtwache zu übernehmen, aber so spät sollte es zum Glück gar nicht mehr werden.
Bereits um 20:45 Uhr schlugen unsere Herzen etwas schneller, das erste Adrenalin schoss durch unsere Adern. Hailey war da! Dank Livekamera konnten wir sehen, dass sie sich vor irgendetwas erschrak und wieder ins Feld flüchtete.

„Komm wieder Kleine“.

Zum Glück ließ sie uns nicht zu lange zappeln und kam 20 Minuten später wieder, um dem Spuk endlich ein Ende zu bereiten. Den Teil mit dem Jubel, der jetzt folgt, kennt ihr schon 🙂

Wir konnten Hailey im Anschluss an ihre Familie übergeben. Die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten war sehr groß. Leider durften wir die wirklich entzückende Maus nicht mitnehmen (kleiner Scherz). Es ist immer wieder spannend zu sehen, dass die meisten Hunde total erleichtert sind, wenn diese gesichert wurden und an dem Punkt anknüpfen können, bevor sie entlaufen sind. Auch Hailey konnte man die Erleichterung deutlich ansehen. Sie holte sich die ersten Streicheleinheiten bereits in der Falle ab und verteilte Küsschen an Tina.

Wir wünschen Hailey ein glückliches Hundeleben, die passenden Besitzer, die alles dafür tun werden, hat sie bereits gefunden.

(Bericht & Veröffentlichung: Kristina Spinler, Dorothea Mischler)

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