Notfallberatung: Conny Rühr
Lebendfalle: Kristina Spinler, Nici Fey
Sabi und Fanny sind 2 griechische Tierschutzhunde ca. 2,5 Jahre alt. Sie kannten in ihrem Leben bisher nur das Shelter.
Seit dem 22.8.23 lebten die beiden Hunde im vermeintlich gesicherten Garten der neuen Besitzer. In der Familie lebt auch das Muttertier.
Schon am 26.8.23 entliefen sie aus dem Garten, hielten sich aber in der Nähe auf und konnten am nächsten Tag über eine HWS wieder in den Garten gelockt werden.
Die Besitzer kontrollierten den Garten und hielten ihn, nach einigen Reparaturen nun für ausbruchssicher.
Am 30.08.23 entliefen Sabi und Fanny leider erneut und wurden auch nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung gesichtet.
Zuerst liefen die beiden Hündinnen noch zusammen, einmal sogar über die Autobahn. Die letzte gemeinsame Sichtung war in Horst.
Seit dem 1.9. gab es dann nur noch Sichtungen von Fanny. Wir machten uns große Sorgen um Sabi, war ihr was zugestoßen? Zum Glück wurde diese am 2.9.23 gesehen, nur 1 km von Zuhause entfernt. Sie hielt sich in Nähe eines Grundstücks am Ortsrand von Klein Nordende auf. Sofort wurde dort eine Futterstelle für sie eingerichtet, was sie zum Bleiben veranlasste.
Am 2.9.23 wurde Fanny auf einem sicheren Grundstück gesehen. Wir richteten sofort eine Futterstelle mit Kamera ein. Aber leider gab es kein Foto – Fanny war wieder verschwunden.
Jetzt kam Fanny richtig ins Rennen, jede kleine Störung jagte sie weiter von Zuhause weg. Sie wurde mit Autos, Motorrollern und zu Fuß von Sichtern gejagt, die es eigentlich nur gut meinten, weil sie Fanny sichern wollten.
Wir hatten immer das Gefühl, dass Fanny auf der Suche nach Sabi sei, weil sie mehrmals in Richtung Horst gesichtet wurde. Aber ihre Kreise wurden immer größer. Sie wurde im Segeberger Forst gesehen, ein paar Tage später in Glückstadt, 2-mal versuchte sie nach Hause zu kommen, wurde aber leider immer wieder gestört und flüchtete so kilometerweit in Richtung Osten.
Währenddessen lief es bei Sabi gut und sie konnte mit viel Ruhe und Geduld von der Besitzerin des Grundstückes gesichert werden. Kurz kam auch der Gedanke auf, dass Sabi dortbleiben sollte, aber schlussendlich zog sie doch zurück zu ihren Adoptanten.
An manchen Tagen überschlugen sich die Sichtungen von Fanny und manchmal kamen keine Sichtungen. Fanny verschlug es in Richtung Osten und als Sichtungen aus Bargteheide und Glinde kamen, konnten wir es kaum glauben.
Am 29.9. kam eine für uns unglaubliche Meldung. Fanny ist auf dem Weg in Richtung Landungsbrücken in Hamburg. Die Sichtungen wurden mehrfach bestätigt und sie hielt sich erstmals über mehrere Tage am gleichen Ort auf. Sie nahm dort Futter an und blieb im Gebiet rund um das Bismarck-Denkmal.
Kurz entschlossen ließen Kristina und Nici am 4. Oktober alles stehen und liegen und machten sich mit der Falle auf nach Hamburg. Diese wurde vormittags wieder dort gesehen. Es war ein kleines Glückspiel, aber der Bauch sagte wieder einmal „fahr“. Als ein passender Platz gefunden war, zogen Nici und Kristina noch Spuren mit Leberwurst aus allen Richtungen, die jeder vorbeikommende Hund freudig zur Kenntnis nahm.
Als die Falle gestellt war, gab es keine Spur von Fanny.
Abends entschloss sich Kristina nachhause zu fahren, weil sie am nächsten Tag wieder arbeiten musste. Gerade zuhause angekommen klingelte die Reolink. Fanny war vor der Falle und kurze Zeit später in der Falle.
Kristina kehrte um nach Hamburg, um Nici, die noch vor Ort war; beim Transport der Falle und der Sicherung zu helfen. Noch vor Mitternacht des 4. Oktober konnten Nici und Kristina, Fanny bei den überglücklichen Besitzern abgeben.
Zum guten Schluss können wir berichten, dass Sabi schon sehr große Fortschritte macht und täglich übt an der Leine zu gehen.
Fanny bekommt alle Zeit, die sie braucht um anzukommen und das Erlebte zu verarbeiten und frisst sogar schon aus der Hand. Auch sie macht große Fortschritte.
(Bericht & Veröffentlichung: Conny Rühr, Kristina Spinler)
