Sammy war auf der Flucht!

Einsatzbericht: Sammy war auf der Flucht! Einsatzzeit: 7.8.-12.8.23 Notfallberatung: Andrea Chillon Sammy, Rüde, kastriert, 2 Jahre alt, war vor 10 Tagen aus dem griechischen Tierschutz in Deutschland angekommen. Die neuen Besitzer, die zuvor schon 2 Hunde aus dem Tierschutz hatten, haben ihn direkt am Flughafen in Empfang genommen Am Montagmorgen den 7.8. ist der Besitzer mit Sammy spazieren gegangen, Sammy trug ein Sicherheitsgeschirr. Als ihnen plötzlich ein Jogger entgegenkam, erschrak Sammy so sehr, dass er es sogar geschafft hat, sich aus seinem Sicherheitsgeschirr zu befreien. Sammy ist in Panik davongelaufen, 30 Minuten später hat jemand gesehen, wie er in ein Feld gelaufen ist, danach verlor sich seine Spur. Als wir gegen Mittag am 7.8. von den Besitzern kontaktiert wurden, gab es immer noch keine Spur von Sammy. Dies Besitzer waren zu dieser Zeit mit Sammy im Urlaub, einige 100 Kilometer von zuhause entfernt. Trotz Ziehen von Heimwegschleppen und Benachrichtigung aller wichtigen Stellen (Tasso, Polizei, Tierheim, Jäger etc.) blieben Sichtungen von Sammy bis Dienstagmittag den 8.8. aus, sodass wir schon einen Suchhundeeinsatz und gegebenenfalls einen Drohneneinsatz geplant hatten. Dann wurde Sammy bei einem nahegelegenen Campingplatz von den Besitzern gesehen, leider war dort zu viel Betrieb und er ließ sich nicht sichern oder an eine Futterstelle binden. Ihm war es dort zu unruhig, also hat er sich wohl entschieden den Campingplatz zu wechseln. Am Mittwochmorgen wurde er auf einem anderen Campingplatz, etwas weiter südlich gesehen. Ein Camper hat ihm sofort eine Futterstelle eingerichtet, die er auch angenommen hat. Sammy wurde dann mehrfach auf dem Campingplatz an verschiedenen Orten gesehen. Wir haben die Futterstelle sofort mit einer Kamera überwacht, aber leider ist er nicht nochmal zur Futterstelle zurückgekehrt. Sammy hat sich dann leider auf eine größere Reise begeben, am Donnerstag den 9.8. kamen die Sichtungsmeldungen Schlag auf Schlag, er ist in einem Halbkreis vom Campingplatz weggelaufen, eine etwa 10-12 km lange Strecke, dabei hat er auch mindestens 2-mal eine Bundesstraße hin und zurück überquert. Die Besitzer sind immer wieder zu den Sichtungen an der Bundesstraße gefahren, um sicherzustellen, dass Sammy der Straße fernbleibt und die Autos langsam fahren. Leider haben immer wieder wohlmeinende Menschen versucht ihn anzulocken oder zu fangen, sodass er immer weitergetrieben wurde. Sammy war auf der Flucht! Als wir schon die Hoffnung hatten, dass er den Kreis zu Ende läuft und wieder zum Campingplatz zurückkehrt, wurde er am Donnerstagabend von Mäharbeiten auf einem Feld aufgeschreckt und ist dann leider wieder verschwunden. Am Freitagmorgen bekamen wir wieder einige Sichtungsmeldungen, die vermuten ließen, dass er den Halbkreis, den er gelaufen war, rückwärts auf seiner eigenen Spur zurückläuft. Leider tat er das nicht, sondern näherte er sich erneut der Bundesstraße, als wenn er seine Reise vom Vortag wieder fortsetzen wollte. Die Besitzer sind ihm, zusammen mit einer Helferin, von der anderen Seite entgegengefahren und haben fernab der Bundesstraße in seiner Laufrichtung eine Futterstelle eingerichtet und angeschleppt. Tatsächlich wurde er am Samstag früh gesehen, wie er die Straße hinauf zur Futterstelle lief. Dort wurde er von einer anderen Sichterin gesehen, die geistesgegenwärtig ein Tor zu einem eingezäunten Grundstück öffnete. Sammy lief dort hinein und das Tor wurde geschlossen. Die Besitzer und die Helferin vor Ort sind sofort hingefahren, leider gab es eine Lücke im Zaun und Sammy war wieder außerhalb des Grundstücks, befand aber noch in der Nähe. So entschied man sich in dem Garten der Sichterin, welcher hundesicher eingezäunt war, eine Futterstelle einzurichten und diese anzuschleppen. Sammy blieb in der Nähe und folgte der Spur direkt in den Garten. Hier kam die Helferin zum Zug, die sich ganz ruhig mit dem Rücken zu Sammy bestückt mit einer Retrieverleine und Würstchen in den Garten auf die Wiese gesetzt hat. Warum die Helferin und nicht die Besitzer? Zu den Besitzern hatte Sammy noch keine tiefe Bindung auf aufbauen können, zudem waren diese durch die letzten Tage sehr gestresst und emotional aufgewühlt. Daher war eine fachkundige Helferin, die in der Situation ruhig bleiben konnte, der Schlüssel zum Erfolg! Mit viel Geduld und Ruhe taute Sammy etwas auf und fraß ein paar umliegende Wurststücke, irgendwann nahm er sie aus der Hand, die sie hinter dem Rücken ausgestreckt hatte. So näherte er sich Stück für Stück und konnte nach einer Stunde endlich gesichert werden!(Achtung: Bitte nicht nachmachen! Eine Sicherung per Hand gehört nur in erfahrene, fachkundige Hände!) Wir sind alle sehr froh und erleichtert, dass Sammy seinen Ausflug unbeschadet überlebt und sich zuhause ganz in Ruhe von seinem Ausflug erholen kann. Einsatzbericht & Veröffentlichung: Andrea Chillon, Kristina Spinler)

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