Pelle hat einen langen Atem

Einsatzbericht: Pelle hat einen langen Atem Einsatzzeit: 31.07.2023 – 14.08.2023 Notfallberatung: Nicole (Nici) Fey Fallenteam: Kristina Spinler, Conny Rühr, Gundula Petersen Pelle ist bereits am 28.07.2023 in Panik entlaufen. Am 31.07.2023 erreichte uns dann der Hilferuf der besorgten Besitzer. Nici übernahm die Notfallberatung. Pelle ist ein 10jähriger Schnauzer-Mischling aus Griechenland und lebte schon seit 5 Jahren bei seinen Menschen. Der Senior war trotz der langen Zeit nie der große Schmuser und ziemlich selbständig. Dennoch hatte er Vertrauen zu seinen Besitzern. Auch hatte er schon die ein oder andere Einschränkung mitgebracht und auch altersbedingt etwas zu kämpfen. Doch grundsätzlich war er noch fit. Am Entlauftag wurden aus der Ferienwohnung auf dem Hof, Schränke durch das Fenster in den Hof geworfen. Die Besitzer haben dies zunächst gar nicht realisiert. Leider lag jedoch Pelle unweit des Geschehens auf dem Hof. Somit begann dann Pelle‘s panische Reise. Wir erfuhren, dass es am 29.07.2023 eine ziemlich sichere Sichtung gegeben haben soll. Diese war etwa 3 km entfernt vom Hof. Ganz unbekannt war ihm das Gelände nicht, so wurde zunächst zu einer Heimwegschleppe geraten. Doch die darauffolgenden Tage gab es kein Lebenszeichen mehr von Pelle. Während wir also schon einen zeitnahen Suchhundeeinsatz planten, gab es in der Nacht vom 03.08. auf den 04.08.2023 eine Sichtung in der Nähe von Zuhause. Doch leider meinte der Traktorfahrer es gut, stieg ab und versuchte Pelle zu sichern. Das hat der Bursche dann mit einer erneuten Flucht quittiert. Die Besitzer sind dann dorthin, doch haben keinen Pelle erblicken können. Sie ließen Kleidung von sich dort und haben in der Not erstmal eine Futterspur nach Hause gelegt. Nici riet ihnen dann, die Futterspur nochmal mit Leberwurstwasser nach zu ziehen, da Futter natürlich nie lange irgendwo liegt. Mittags dann die ernüchternde Meldung, Pelle ist abgedreht und in Richtung Bredenbek unterwegs. In Bredenbek selber, wurde er jedoch nicht gesehen. Auch von dort wurden noch einmal Schleppen über Feld- und Waldwege gezogen. Am 05.08.2023 hat Nici sich dann mit den Besitzern getroffen und sich genau alles erklären und zeigen lassen. Zum einen gab es die neue Schleppe von dort nach Hause und für den Fall, dass er es meiden sollte, wurde am letzten Sichtungspunkt eine Futterstelle mit Kamera eingerichtet und ebenfalls angeschleppt. Bei dem Treffen stellte sich dann auch heraus, dass viele Menschen auf der Suche nach Pelle waren. Natürlich ist dies immer super lieb gemeint, aber eben auch so falsch, leider. Nici mahnte nochmal zur Ruhe. An der Futterstelle passierte nichts. Stattdessen wurde Pelle am 06.08.2023 dann wieder ganz dicht an Zuhause auf dem Feldweg gesehen und wo er in das Weizenfeld abbog, direkt hinter dem Haus. Die Sichterin wurde gebeten sich ruhig zu verhalten und ihn ziehen zu lassen. Der Plan war nun einfach alles auf zu machen zu Hause, Futterspur bis rein und Jackpot hin. Ansonsten einfach ruhig und passiv verhalten… Nicis Plan basierte dann auf zweierlei. Entweder schafft er es seinen inneren Schweinehund zu überwinden und kommt mit der nötigen Ruhe wieder von alleine auf den Hof oder eine Sicherung müsste angrenzend erfolgen. So wurde auf dem Hof in der Scheune ein lauschiges Plätzchen samt Futterstelle eingerichtet und eine weitere Futterstelle im Knick am angrenzenden Feld. Die alte Futterstelle gaben wir auf. Bereits am 08.08.2023 wurden wir mit den ersten Bildern von Pelle belohnt. Er hatte, Dank Schleppen, die Futterstelle im Knick gefunden. Der Schleppe von dort direkt auf den Hof folgte er jedoch nicht. Wir starteten noch einmal den Versuch mit der Klappstuhlmethode, Schleppen laufen, der eine und der andere Besitzer so wie mit Zweithund. Leider alles ohne das gewünschte Ergebnis. Pelle blieb stur oder fand sein „altes Straßenleben“ auch mal wieder ganz nett. Die Futterstelle besuchte er dafür nun regelmäßig. Da alles andere scheiterte, entschieden wir uns die Lebendfalle aufzustellen. Genehmigung vom Bauern eingeholt und am 10.08.2023 stand die Falle. Er war ganz in der Nähe, mied aber nun die Futterstelle/Falle. Conny und Gundula beschlossen noch eine weitere Nacht zur Fallenwache vor Ort zu bleiben. Jedoch auch das war vergebens. Denn mit Fallenstellung begannen leider auch die Bauern ihre Felder zu mähen und alles einzuholen. Bis zum 14.08.2023 ließ er uns schmoren. Immer wieder wurde er gesehen, mal näher, mal weiter weg. Doch dann tauchte er auf, als hätte er nie was anderes getan, marschierte, ohne zu zögern, in die Falle. Er war endlich gesichert. Mit Hilfe von Conny und Gundula wurde Pelle aus der Falle gesichert und nach Hause gebracht. Pelle hat seinen Ausflug gut überstanden und alle sind sehr erleichtert. Hab noch ein schönes, langes Leben Pelle.
(Bericht & Veröffentlichung: Nicole Fey, Kristina Spinler



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