Einsatzbericht Milo – eine unglaubliche Geschichte

Einsatzbericht Milo – eine unglaubliche Geschichte
Notfallberatung: Andrea Chillon
Am 30.12. erreichte uns der Hilferuf der verzweifelten Halterin von Milo, dass ihr Hund am 29.12. nachmittags aus dem Haus entlaufen sei, dann noch einmal in der Nähe des Wohnhauses ihrer Mutter gesehen wurde und seitdem verliert sich seine Spur. Milo war allein zu Hause und an dem Tag herrschte kräftiger Wind mit Sturmböen. Eine starke Böe hat die Terrassentür aufgedrückt, deren Schloss wohl nicht richtig eingerastet war. Milo ein kleiner Spitz, der auffällig geschoren war, war also „nackt“, ohne schützenden Pullover und Halsband, unterwegs.
Alle Anstrengungen der Besitzerin ihn noch am gleichen Abend oder am nächsten Morgen zu finden blieben erfolglos.
Am 30.12. übernahm Andrea als Beraterin den Fall und riet zu Heimwegschleppen am Wohnort und am Wohnort der Mutter, sowie Futterstellen an beiden Orten. Auch Flyerhelfer waren schnell gefunden, die das Gebiet zusammen mit der Besitzerin abgeflyert haben. Weiterhin wurde via Facebook, Dogorama, Nebenan.de, WhatsApp und Instagram massiv Öffentlichkeitsarbeit von uns betrieben.
Leider gab es weiterhin keine Spur und Silvester rückte unaufhaltsam näher. Während wir von anderen Hunden immer wieder zahlreiche Sichtungen erhielten, war es weiter still um Milo. Als es am 1. Januar immer noch nicht Neues gab, entschied sich unser Hundeführer Marco mit seinen Hunden zu suchen, unterstützt von Andrea als Suchhelfer.
Am Wohnort wurde zunächst der Geruchsträger abgeholt und ein Zeitspeicher genommen. Das macht man mit beiden Hunden, um zu ermitteln, ob die vermeintliche Sichtung real und auch frischer ist, als Spuren um das Haus. Nach dem Zeitspeicher wurde zum letzten und einzigen Sichtungspunkt umgesetzt. Beide Hunde sind dort nacheinander gestartet, zeigten sich sehr motiviert und haben immer wieder einen Bereich eingekreist, der sich als geruchlich sehr herausfordernd dargestellt hat. Nach dem Einsatz war sich unser Hundeführer aber sehr sicher, dass Milo noch lebt, die Spuren daraufhin deuten, dass er sich bei irgendwem in der Nähe aufhält.
Wir haben der Besitzerin daraufhin geraten nochmal ganz intensiv zu flyern und Leute in dem Bereich anzusprechen. Und sie hat nochmal engmaschig 200 Flyer verteilt.
Daraufhin meldete sich eine Anwohnerin aus dem Suchgebiet, die beobachtet hatte wie ein junger Mann hinter Milo am 29.12. hergelaufen ist, um ihn zu sichern. Sie konnte aber nicht verfolgen, ob es ihm gelungen war den Hund zu stoppen. Am 4.1. rief dann jemand aus der Nähe des Suchgebietes an, der beobachtet hatte, dass es in der Nachbarschaft eine Familie mit einem neuen Hund gibt, der Milo ähnlich sieht. Die Besitzerin ist daraufhin dorthin gefahren und hat die „Finder“ mit Milo auf der Straße angetroffen. Die „Finder“ hatten Milo schon tagelang in ihrer Obhut und es ging ihm den Umständen entsprechend gut, aber sie hatten bisher bei keiner offiziellen Stelle den Fund gemeldet. In jedem Fall haben sie Milo nach kurzer Diskussion, ob es sich wirklich um die Besitzerin von Milo handelt, wieder herausgegeben und Milo konnte sicher und wohlbehalten nach Hause.
Wir empfehlen solche Angaben zur Unterschlagung eines Tieres niemals alleine zu überprüfen, sondern die Polizei zu informieren und mitzunehmen. Man weiß nie wen man antrifft und zu welchen Situationen es kommen kann. In dem Fall ging es gut aus, aber das ist nicht die Regel, oft weigern sich „Finder“ das Tier zu zeigen oder gar herauszugeben. Und dann hat man als Privatperson erst mal schlechte Karten. Fundunterschlagung ist eine Straftat, insofern ist die Polizei hier der richtige Ansprechpartner!
(Bericht & Veröffentlichung: Andrea Chillon, Kristina Spinler)
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