Erin steht sich selbst im Weg

Einsatzbericht: Erin steht sich selbst im Weg

Einsatzzeit: 28.07.2022 – 04.08.2022

Notfallberaterin: Nicole (Nici) Fey

Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler, Jens Spinler

Am 28.07.2022 kam ein Anruf auf unserer K-9 Deutschland Hotline herein:
Angsthund, 1,5 Jahre, seit ca. 3 Wochen bei der Besitzerin ist in Wedel entlaufen. Dort ist sie mit Frauchen auch erst seit 5 Tagen. Es gibt bisher keine Sichtungen von Erin.

Nici übernahm die Erstberatung. Schnell war klar, dass Frauchen intuitiv den richtigen Draht zu Erin hat. Sie haben die 5 Tage intensiv an ihrem Verhältnis gearbeitet und die Besitzerin hat auch schon Futterstellen eingerichtet und mit ihrem Geruch gearbeitet. Die fehlenden Sichtungen sind wohl darauf zurück zu führen, dass es dort sehr ländlich ist und gute Versteckmöglichkeiten bietet.

Nach Ausführung des Frauchens, dass sie sich auf eine Wiese gesetzt hat und Erin auch kam um sich vor ihr abzulegen und zu dösen, versuchten wir es weiterhin mit dem Geruch der Besitzerin.
Eine Sicherung ließ Erin jedoch nicht zu.
Ferner sollte eine Wildtierkamera darüber Aufschluss geben, wer die Futterstellen besucht.
Siehe da, gleich in der Nacht hatten wir Erin auf der Kamera, die sich ihr Futter abholte. Am anderen Morgen wurde sie sogar von einem Teammitglied gesehen, die dort ihre Gassirunde hat. Erin war neugierig und verfolgte unser Teammitglied, so wie deren Hund mit den Augen.
Wenn ihr Futter leer war, bellte sie lautstark und verlangte nach ihrem Zimmerservice.
Nici bat Isabell den Jäger um Erlaubnis zu fragen, dort eine Lebendfalle aufstellen zu dürfen, da die vorhandene zweite Futterstelle, auf privatem Grund, von Erin nicht regelmäßig angelaufen wurde.

Leider jedoch sollte hier ein Antragsverfahren laufen, welches viel Zeit in Anspruch nehme. Daraufhin entschieden wir, die Futterstelle dort aufzugeben und Erin gab uns auch die Alternative vor.

Am anderen Morgen, als die Besitzerin auf dem Weg war, die Futterstelle im Knick weg zu nehmen, kam ihr Erin auf der Auffahrt entgegen.

Sofort machten wir uns das Angebot zu Nutze und Frauchen richtete dort eine Futterstelle mit unserer Kamera ein. Schleppen sollten nochmal das ganze verstärken.
Pünktlich zum Abendprogramm so gegen 20:15 Uhr, kam Erin und machte sich über ihr Futter her.
Demnach beschlossen wir, so schnell wie möglich, die Falle aufzustellen.

An dem Abend der Fallenstellung, ließ sie sich zunächst nicht blicken. Es herrschte aber auch noch einiges an Unruhe in dem Bereich.
Zunächst hatten wir einen Kater in der Falle, der eigentlich hätte zu dem Zeitpunkt drinnen sein sollen und eine weitere Katze.

Die bange Frage, hatte Erin das mitbekommen, wird sie nun überhaupt rein gehen in die Falle?

Kristina ging hin und ließ die Katze raus. Verteilte nochmal Erins Pansenspur (Erin steht auf Pansen) in die Falle hinein. Als sie dann den Ort verlassen wollte, kam ihr Erin entgegen. Sie lief auch an Kristina vorbei und überholte sie. Da jetzt der Rückweg zum Auto taktisch „unklug“ wäre, ging sie mit zu Frauchen rein. Erin untersuchte auch sofort den Ort in der Auffahrt und die Falle, so wie die unterschiedlichen Gerüche.
Live sahen wir zu, wie gerne sie doch einfach nur ihr Futter hätte, ohne in dieses olle Ding zu müssen. Wie so oft dauerte der Kampf mit dem inneren Schweinehund eine Weile, bis sie über die Pansenspur dann schließlich doch ganz rein ging.

Zack, Falle zu, Hund gesichert.

Sie war nett und freundlich, hat sich auch gefreut ihr Frauchen zu sehen.
Eine kleine Herausforderung war nochmal die Sicherung aus der Falle. Erin mag nichts, was um den Hals gelegt wird, da sagte sie….. Das mag ich nicht, will ich nicht… Dennoch gelang die Sicherung aus der Falle und Frauchen konnte Erin wieder zu sich nehmen.

(Einsatzbericht & Veröffentlichung: Nicole Fey, Dorothea Mischler)

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