Toby macht sich unsichtbar

Einsatzbericht: Toby macht sich unsichtbar
Einsatzzeit: 23.04.2023 – 07.05.2023 Notfallberatung: Nicole Nehlßen und Nicole Fey Einsatz Suchhunde: Ariane Kümpers mit Smilla, Nicole Fey mit Rasta und Sonja Ried als Suchgruppenhelfer Einsatz Lebendfalle: Kristina Spinler, Jens Spinler Der Anruf kam an einem Sonntag. Ein Hund aus dem Tierschutz war mit Halsband, Geschirr und Leine am 21.04.2023 in Hamburg entlaufen. Es gab bisher keine weiteren Sichtungen, außer die, die kurz nach dem Entlaufen bekannt waren. So planten wir einen schnellen Suchhundeeinsatz, um ein Festhängen ausschließen zu können. Am 26.04.2023 fand dieser statt. Die Suchhunde konnten keinen festhängenden Toby ausmachen, stattdessen eine große Parkanlage mit angrenzenden Schrebergärten einkreisen. Dies alles befand sich noch im „Nahbereich“ des Entlaufortes. Futterstellen wurden eingerichtet, Kameras aufgehangen, Flyer zentriert verstärkt und Schleppen gezogen. Doch Toby blieb verschwunden. Er nahm keine Futterstelle an und wurde auch nicht gesehen. Es war wie verhext. Während wir schon über einen erneuten Suchhundeeinsatz nachdachten, kamen am 03.05.2023 die alles entscheidenden Hinweise.Zunächst war es eine relativ vage Sichtung, ebenfalls im Nahbereich, in einer ruhigen Ecke. Daraufhin folgte dann die Nachricht eines Hausbesitzers, der plötzlich nicht nur seine üblichen, nächtlichen „Kleintiere“ auf der Kamera hatte, sondern einen Hund. Geschirr und Leine fehlten, was ja gut möglich ist, aber wo war das Halsband. Die ersten Aufnahmen waren etwas unscharf, aber auf jeden Fall ein Hund, mitten in der Nacht, relativ groß und vorsichtig. Dazu noch wenige 100 m von der vorangegangenen Sichtung entfernt. Es musste Toby sein. Da nicht sofort klar war, ob wir dort mit einer Futterstelle und Lebendfalle arbeiten dürfen, musste zusätzlich Plan B her. Wir suchten zwischen den Punkten eine ruhige Ecke, richteten FS und Kamera ein, zogen Schleppen. Jetzt half nur noch Daumen drücken und warten. Leider zeigte sicht Toby dort nicht! Stattdessen, am anderen Morgen, ein neues Video von dem Grundstück. Der Hund war nun besser zu erkennen und auch das Halsband. Die Freude war groß, es war ganz klar Toby. Nun war auch der Anwohner überzeugt, dass er uns maßgeblich helfen könnte, Toby wieder nach Hause zu bringen. Er stellte Futter raus und Nici konnte letzte Zweifel bezüglich der Lebendfalle ausräumen. Am nächsten Morgen kam die Meldung, Toby war in dieser Nacht nur ganz, ganz kurz auf dem Grundstück, ist auf der Terrassentreppe wieder umgedreht ohne an die Futterstelle zu gehen. Es hatte geregnet, war es glatt? Das Futter stand wegen des Wetters nun auch weiter auf der Terrasse, unter einem Dach. Vielleicht hat ihn da dann auch der Mut verlassen? Plötzlich tauchte morgens, am helllichten Tag, Toby an der zuvor eingerichteten Futterstelle „Plan B“ auf. Mal so richtig schlemmen… aber wohin denn nun die Falle stellen? Garten vs. Futterstelle. Schnell noch die Genehmigung für die Fallenstellung im öffentlichen Bereich eingeholt, beschlossen wir bis zum Abend unseren Bauch zu befragen. Der Bauch sagte Futterstelle von „Plan B“ und wir sollten Recht behalten. Toby kam in den sehr frühen Morgenstunden, umrundete kurz die Falle und ging zielstrebig rein. Gebannt starrten wir auf unsere Handys…. Tja, doch umsonst!! Drin war er, aber die Falle löste nicht aus.Ein technischer Defekt. Schleppe gefressen, Napf leer, jetzt nur nicht die Nerven verlieren. Kristina ging hin, füllte neu auf, noch bisschen Futterschleppe nachlegen, Falle kontrollieren und weg da. Wir hätten heulen können. Aber nach 5 Minuten kam er zurück, ging um die Falle rum und ging wieder….arghhhhhhhhhhhhh… bitte komm zurück. Kurz ließ er uns zappeln und zittern, dann kam Toby zurück. Falle umrunden, vorne rein, bis hinten durch uuuuuuuuund ZACK, Falle zu. Jubelschreie an den Handys, Gänsehaut pur. Toby war ein sehr, sehr netter Fallenkandidat. Er fand uns gar nicht so doof. Lieben Dank an die Orga und den Besitzer, für das entgegengebrachte Vertrauen. Und einen ganz, ganz lieben Dank an den Anwohnerfür die Meldung und den Garten, den wir hätten nutzen dürfen, sowie allen anderen, die irgendwie geholfen haben.

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