Einsatzzeit: 27.01.2022 11.05.2022
Notfallberatung: Nicole (Nici) Fey
Einsatzteam Falle: Anu Elorante, Nici Fey
Nachdem der Hilferuf des Besitzers einging, machte Nici die Erstberatung.
Laica, ein kleiner Tierschutzhund aus Rumänien, nutzte die Gunst der Stunde
.beim Zeitung rein holen war die Türe nicht richtig geschlossen und so machte sich Laica auf in die Freiheit.
Sie trug weder Halsband noch Geschirr.
Sie war ein bisschen ängstlich, hatte sich jedoch in den wenigen Tagen schon gut bei ihren Menschen eingelebt.
Gleich zu Beginn gab es reichlich Sichtungen.
Schnell stand fest, sollten diese alle auf Laica zutreffen, hatten wir es mit einer kleinen Rennsemmel zu tun. Mit ihren kurzen Beinchen schien sie ordentlich Strecke zu machen.
Ihr Weg ging Richtung Hamburg. Mal sollte sie rechts, mal links von der Autobahn gesehen worden sein und dies binnen kürzester Zeit.
Sichter wurden gebeten, gerne Futter raus zu stellen, damit wir den Run unterbrechen konnten. Die Menschen auf beiden Seiten waren super hilfsbereit.
Leider jedoch wanderte Laica immer weiter.
Die zunächst letzte Sichtung war in Hamburg Altona, an einer U-Bahn-Station.
Dann plötzlich, wurde es still um Laica und die Sorge um sie wuchs.
Vom 05.02. 22.04.2022 gab es noch verschiedene Meldungen, die jedoch allesamt nicht Laica waren.
Dann jedoch kam der entscheidende Hinweis, der den Fall erneut ins Rollen brachte.
Eine Sichterin meldete sich auf unserem Notfall-AB und gab an, Laica nachts um 3:30 Uhr aufgeschreckt zu haben. Sie war mit ihrem Hund unterwegs, als etwas Kleines, verschlafenes aus dem Gebüsch hervorkam. Zunächst dachte sie an eine Katze, doch dann sah sie einen kleinen Hund.
Das Aussehen hätte zu Laica passen können, leider hatte die Dame sie jedoch nur noch von hinten gesehen.
Der Hund entfernte sich zügig.
2 Tage später dann ein erneuter Anruf, der gleichen Sichterin, diesmal sogar mit Foto. Das Glück war kaum in Worte zu fassen, es handelte sich tatsächlich um Laica.
Denise aktivierte daraufhin Andrea, die in der Nähe Katzenfutterstellen betreut. Diese bot an zu helfen und schonmal eine Futterstelle einzurichten. Ebenfalls erfolgte ein Post auf Facebook von ihr, der mit Nici abgesprochen war.
Vielleicht hatte sie ja längst einen festen Futterplatz gefunden? Irgendwas musste sie ja dort halten, nach über 60 km.
Die Suche nach einer Futterstelle verlief erfolglos. Es gab dort nirgends die Möglichkeit, auch und vor allem im Hinblick auf Kamera und Lebendfalle.
Auf den Post von Andrea meldete sich Nicole, eine weitere Anwohnerin.
Auch sie wusste von dem kleinen Hund zu berichten, den Niemand dort zuordnen konnte.
Nici reiste mit Wurstwasser, ausreichend Futter und Kamera an und traf sich mit Andera und Nicole vor Ort. Auf der Suche nach einer Futterstelle, stießen sie auf viel Ablehnung. Die Kamera war das Problem, auch wenn diese nur auf die Futterstelle gerichtet sein sollte.
Die andere Seite der Straße war wie Fort Knox, überall hohe Zäune, verschlossene Türen etc.
Unverrichteter Dinge, zogen wir zunächst ab.
Nicole, ließ jedoch nicht locker, sie sprach mit vielen Anwohnern. Eine glückliche Fügung, ließ sie dann auf Gracina treffen, ebenfalls eine Anwohnerin.
Diese wusste zu berichten, dass Laica schon eine Weile bei ihr im Garten fraß. Gracina füttert ihre Katzen im Garten.
Sie war sofort und ohne zu zögern bereit uns zu unterstützen.
Weder Kamera noch Falle stellten ein Problem dar, sogar ihre Katzen sollten kurze Ausgangssperre bekommen, wenn die Falle scharf gestellt wird.
Mit unserer großen Falle kamen wir jedoch nicht in den Garten, die Kleine wollten wir nicht riskieren, so half uns Anja Laupichler mit ihrer mittleren Falle aus. Anu Elorante holte diese bei Uschi ab, stellte sie auf und installierte die Kamera. Es dauerte auch gar nicht lange und wir sahen Laica lustig munter vor und in der Falle fressen.
Am darauffolgenden Tag, fuhr Nici zur Fallenwache und stellte diese scharf. Leider jedoch hielt Laica sich nicht an ihren Zeitplan und war bereits dort, als Nici noch auf der Autobahn war. Da sie aber zuvor mehrfach die Stelle angelaufen ist, beschlossen wir darauf zu hoffen.
Außer das Laica einmal an Nicis Auto vorbei lief, verlief die Nacht jedoch erfolglos. Abbruch also in der Nacht, erstmal zur Arbeit und einen neuen Versuch am anderen Tag starten.
Diesmal sollte es vorsichtshalber etwas früher los gehen.
Gesagt, getan .. doch Laica kam nicht!!!
Als Laica auch am frühen Morgen noch nicht da war, wollte Nici eigentlich schon abbrechen. Ihr Gedanke galt den Katzen, die jetzt nun schon wieder einige Stunden Hausarrest hatten und Gracina auch den Schlaf raubten. Als Nici dann schon abbrechen wollte, rief Gracina an und fragte, ob wir nicht noch ein bisschen warten wollten, die Katzen seien jetzt ruhig und schliefen. Vielleicht war das ja der Grund warum Laica zuvor nicht kam? Haben die Katzen ihr gesagt, hier stimmt was nicht?
Während des Telefonates sah Nici im Seitenspiegel, dass Laica auf dem Weg war, sollte es endlich gelingen?
Kaum aufgelegt, meldete sich die Kamera, während das Handy die Bilder lud, war Laica schon in der Falle.
Es war geschafft.
Während wir auf den Besitzer mit Sicherheitsgeschirr und Box warteten, entspannte Laica so sehr, dass sie Leckerchen nahm, sich hinlegte und schlief.
Gehungert hat sie wohl zu keiner Zeit, denn das vorher noch passende Sicherheitsgeschirr, musste um einiges vergrößert werden.
Sie weiß halt wie man überlebt.
Und hier nochmal ein riesen Dank an alle Sichter und hilfsbereiten Menschen auf Laicas langem Weg.
Besonderer Dank natürlich an Denise, Andrea, Nicole und Gracina, nur mit Euch, kam eine glückliche Fügung zur Anderen.
Auch Anja Laupichler nicht zu vergessen, die immer bereit ist für eine Leihgabe, wenn sie gebraucht wird.
(Einsatzbericht: Nicole Fey)