Luna eine kleine Rennsemmel

Einsatzbericht: Luna, eine kleine Rennsemmel

Einsatzzeit: 05.03.2021 bis 13.03.2021

Notfallberatung: Nicole (Nici) Fey

Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler, Conny Rühr, Gundula Petersen, Jens Spinler

Luna ist eine kleine Tierschutzhündin. Sie konnte am 05.03.2021, nach nur 24 Std im neuen Zuhause, dem Sohn aus der Haustür entwischen. Luna war nackig unterwegs.
Zuvor war Luna schon 3 Wochen auf einer Pflegestelle, die ca. 1,5 Std. entfernt wohnt.

Die Hilfsanfrage kam über unsere Facebookseite per PN von der Orga.
Nici übernahm die Notfallberatung und telefonierte zunächst mit der Orga. Im Telefonat tauschte man erste Hintergrundinformationen zum vermissten Tier aus und die Daten.
Anschließend erfolgte das Telefonat mit der Adoptantin Yvonne.

Erste Maßnahmen wurden besprochen. Ferner bot sich die ehemalige Pflegestelle an, hinzufahren, um mit ihrem Geruch Schleppen zu ziehen.
Luna hatte leider andere Pläne und kam ins Rennen.

Die Kleine schaffte es unversehrt über die Brücke auf die andere Seite. Jeden einzelnen Tag, bis in die Nacht hinein, gab es stets Sichtungen von aufmerksamen Passanten. Luna fing an, ihre vertrauten Runden zu drehen, die es in sich hatten. So entstand ein ziemlich deutliches Laufprofil.
Ein „Stop“ über Futterstellen wollte zunächst nicht gelingen.
Erst als sich Anwohner meldeten, die die Katzentöpfe vor der Tür klappern hörten, wussten wir, dass Luna dort frisst.
Sofort waren die Anwohner bereit, uns zu erlauben, eine Wildkamera anzubringen und die Futterstelle in den Garten zu verlegen.
Luna kam auf ihrer Runde dann auch tatsächlich dort wieder vorbei und holte sich ihr Futter ab.
Yvonne zog mehrfach die Wurstwasserschleppe nach und auch die Pflegestelle reiste nochmal an. Instruiert zog auch sie nochmal Schleppen zur Futterstelle hinterließ dort einen Geruchspool und ihre Decke.
Tatsächlich, …. Luna kam erneut und fand auch die Decke sehr anziehend, wie wir über die Kamera feststellten.

So entschieden wir, die Falle auf zu stellen.
Kristina und Jens fuhren hin und richteten die Falle ein. Conny und Gundula blieben zur Fallenwache vor Ort.
In dieser Nacht, war Luna immer dicht dran an der Futterstelle. Doch irgendwas ließ sie nicht mehr bis dorthin laufen.
So gab es auch immer wieder Verfolgungen mit besorgten Menschen, die sie mit dem Auto verfolgten. Was natürlich eine Sicherung scheitern ließ.
Bevor Conny und Gundula an dem darauffolgenden Tag abbrachen, inspizierten sie noch einen weiteren Lieblingsplatz von Luna.
Sie steuerte immer wieder die nahegelegene Gasanlage an. Dort gab es schöne warme Luft und Ruhe.
Hier brauchten wir natürlich zunächst ebenfalls eine Genehmigung, um tätig werden zu können.
Daher beschlossen wir, es die darauffolgende Nacht nochmal mit der „alten“ Futterstelle zu versuchen.
Yvonne zog noch einmal Schleppen zur Futterstelle und hatte das Glück, auch den Herrn der Gasanlage zu treffen. Dieser war sofort bereit, uns eine Genehmigung für Futterstelle, Kamera und Falle zu erteilen.
Eine weitere Nacht brach herein. Luna war anhand der Sichtungen wieder dicht an ihrer Futterstelle, doch erneut kam es zu Einfangversuchen und Luna verschwand.

So beschlossen wir, es an ihrem vermeintlichen Ruheplatz zu probieren, ihr quasi die Falle vor die Nase zu stellen. Futterstelle, Kamera und am Ende auch die Falle, zogen um zur Gasanlage.
Dort war es tagsüber nicht ganz so ruhig und auch eine kleine schwarze Katze, bedankte sich herzlich für das Futter.
Daraufhin wurde die Falle erst um 21:25 Uhr scharf gestellt.
Conny und Gundula waren erneut vor Ort und alle fieberten mit.

Um 2:54 Uhr war Luna schon halb in der Falle und arbeitete sich zum Jackpot vor.
Um 2:57 Uhr meldete unser Team vor Ort ganz glücklich, dass Luna in der Falle sitzt.
Nach der Sicherung aus der Falle ging es, gesichert in einer Box, ab nach Hause.

Die Kleine verbrachte zusammen mit ihrem Frauchen ein paar Stunden in erschöpften Schlaf. Dies haben sie sich redlich, Beide, verdient.

In dem Fall mal ganz besonderer Dank, an die vielen Sichter, die unermüdlich fleißig Sichtungen gemeldet haben.

Ebenso natürlich gilt der Dank, den Menschen, bei denen wir eine Futterstelle einrichten durften und die Falle aufstellen durften.

Ganz großes Kino auch von unserem Fallenteam vor Ort, die sich wirklich Stunden und Tage bemüht haben. Tiersicherung ist eben oft ein Geduldsspiel und funktioniert selten mit der Brechstange.

(Bericht und Veröffentlichung: Nicole Fey, Dorothea Mischler)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Conni Gehring

    Ich finde es absolut großartig und bewundernswert, was und wie Ihr all das leistet, um entlaufende Hunde zu retten, sichern, zurück zubringen ♡♡♡♡♡♡!!!! Es ist phantastisch, dass es Euch gibt und DANKE von Herzen für Euren unermüdlichen Einsatz!!!!! Schade, dass Euer Einsatz so oft notwendig ist! Ich wünsche mir so sehr, dass Hunde, besonders Angsthunde, von Anfang an wirklich gut gesichert werden – und finde es einfach furchtbar, wie oft das nicht der Fall ist – und wie oft diese armen Tiere dann verzweifelt und hilflos in einer ihnen völlig fremden Welt herumirren 🙁 – und leider nicht immer mit Happy End.

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