Scotti – eine unglaubliche Geschichte, die Hoffnung macht

Einsatzbericht: Scotti – eine unglaubliche Geschichte, die Hoffnung macht

Einsatzzeit: 04.10.2021 – 26.01.2022

Notfallberatung: Regina Schulius

Einsatzteam: Ariane Kümpers mit den Einsatzhunden Smilla und Aragorn, Raglin Behrens mit Suchhund Maja, Kristina Spinler mit den Einsatzhunden Mila, Timon und Haggis, Nicole Fey mit Suchhund Rasta, Anu Eloranta als Suchgruppenhelfer

Am 02.10.21 ging Scotti wie oftmals alleine in den Garten. Draußen waren ein paar Nachbarskinder zu hören, die Scotti kennen und mögen und denen er gerne mal einen Besuch abstattet.
Der Weg nach Hause war bisher nie ein Problem für ihn.
Doch an diesem Tag sollte alles anders kommen und eine lange der Zeit der Sorgen beginnen.

2 Tage später kontaktierten uns die Besitzer, deren Beratung Regina übernahm. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Sichtung. Aufgrund schnell eingeleiteter Erstmaßnahmen ging dann aber wenig später doch die erste Sichtung ein.
Scotti wurde bereits am Entlaufetag gesehen, als er von Jugendlichen angelockt und auf den Arm genommen wurde. Im Tierheim abgegeben wurde er aber nicht. Die Befürchtung, dass Scotti geklaut wurde, verstärkte sich.
Gerade als wir einen Suchhundeeinsatz am Ort des Geschehens planten, tauchte eine neue Sichtung vom 06.10.21 auf, mitten im Schanzenviertel von Hamburg, Luftlinie 6 km von zuhause entfernt, dazwischen die Autobahn A7.
Wieder war er in Begleitung Jugendlicher.
Am 08.10.21 setzten wir erstmals unsere Suchhunde dort an und tatsächlich war Scotti dort, vermutlich war er irgendwo in einem Haus. Ein Gebiet wurde eingekreist, nun hieß es wieder Öffentlichkeitsarbeit verstärken, warten und hoffen.
Es folgten weitere Sichtungen in der näheren Umgebung, die in vielen Einsätzen durch unsere Hunde überprüft und teilweise auch bestätigt wurden. Aber leider waren wir immer etwas zu spät und Scotti blieb verschwunden.
Natürlich blieben in der ganzen Zeit auch die „Wichtigtuer“, die behaupten den Hund zu haben und gegen viel Geld herauszugeben und sich dabei irgendwelche wirren Geschichten ausdenken, nicht aus.
So etwas kostet immer noch zusätzlich die Kraft aller Beteiligten
Regina blieb die ganze Zeit am Ball und folgte weiterhin jedem Hinweis, aber mit der Zeit wurden diese immer weniger und die Hoffnung auf ein gutes Ende schwand, bis Regina am 26.1.22 die Mitteilung erhielt, dass Scotti gefunden wurde.

Die Geschichte dazu ist einfach zu unglaublich, als dass wir diese für uns behalten könnten:
Am Wochenende zuvor hielten sich 2 Anwohner aus dem Schanzenviertel im Check-In-Bereich des Hamburger Flughafens auf, als ihnen eine Frau mit einem schwarzen Zwergpudel auffiel.
Nun gibt es sicher nicht nur einen schwarzen Zwergpudel, aber dank des beherzten Einsatzes dieser Zwei ließ sich die Dame vom Check-In die Papiere zeigen und stutzte, weil der Hund als Malteser angegeben wurde. So verständigte die Dame den Zoll und den Veterinär, die anrückten, um den Chip auszulesen.

Das Ergebnis ließ alle Beteiligten nur staunen.
Dieser Hund hatte 2 Chips, einer davon gehörte zu Scotti.

Die Dame hatte laut eigener Aussage Scotti über Ebay-Kleinanzeigen käuflich erworben und war mit ihm auf dem Weg in die Türkei.

Die Besitzer und uns werden sicher noch einige Fragen begleiten, deren Antworten wir nie erhalten werden.
Scotti kann uns leider nicht erzählen, was er in der ganzen Zeit erlebt hat, er macht aber einen gesunden und gepflegten Eindruck.
Bei Scotti hat der Zufall eine große Rolle gespielt, aber es bestätigt unsere Meinung: niemals aufgeben!

(Einsatzbericht & Veröffentlichung: Regina Schulius, Dorothea Mischler)

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