Einsatzbericht: Kater Ragnar auf Abwegen Einsatzzeit: 30.03.2023 – 22.04.2023
Notfallberatung: Annabell Reiner, Kristina Spinler
Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler
Am 30.03.2023 meldete sich die Besitzerin von Ragnar bei uns, da der Ragdollkater bereits seit über 3 Wochen nicht mehr nach Hause gekommen war. Er war am Abend des 6.3.2023 von seinem abendlichen Ausgang nicht zurückgekehrt und aufgrund der verschneiten Nacht vermutete die Besitzerin, dass er vielleicht nicht mehr nach Hause zurückgefunden hatte. Zwei Tage später gab es noch eine Sichtung gut 1 km vom Wohnort entfernt, danach jedoch keine mehr. In der Notfallberatung rieten wir ihr zunächst zu Heimwegschleppen, um Ragnar wieder auf den richtigen Weg nach Hause zu locken. Die auf der Terrasse installierte Wildkamera zeigte jedoch keine Spur vonRagnar.
Am 31.3. gab es eine unsichere Sichtung etwa 1 km vom Wohnhaus, wodurch die Hoffnung wieder aufkeimte, dass Ragnar sich noch in der Nähe aufhielt und lebte. Wir planten für Karfreitag einen Suchhundeeinsatz und bereiteten entsprechend alles darauf vor. Am Montag vorher kam jedoch eine unerwartete, sehr sichere Sichtung herein: 2 km Luftlinie vom Wohnhaus wurde Ragnar auf einem Grundstück in einem alten Anhänger gesichtet, in dem er sich offensichtlich einen Schlafplatz eingerichtet hatte. Die vorgefundenen Haare waren eindeutig dem Katerzuzuordnen, der als rote langhaarige Ragdoll ein sehr auffälliges Fellkleid besitzt. Noch am gleichen Tag wurde eine Falle mit Futterstelle und Wildkamera dort installiert. Leider ließ sich Ragnar jedoch nicht mehr dort blicken, vermutlich hatte die Unruhe und Veränderung ihn vertrieben.
Am Karsamstag meldeten sich die Bewohner eines Hauses etwa 1 km von dort entfernt: Sie hatten eindeutige Haare auf den Kissen ihrer Gartenstühle gefunden! Ragnar hatte offensichtlich seinen Schlafplatz dorthin verlegt. Und dort nicht nur ein ruhiges Plätzchen für ein Nickerchen gefunden, sondern nebenan noch dazu eine zwar stark frequentierte, aber stets gut gefüllte Futterstelle: Eine ältere Dame hatte dort in ihrer Garage eine Fressmöglichkeit für freilaufende Katzen eingerichtet und auf Nachfrage von Ragnars Besitzerin von einem „auffällig großen, hellen Tier“ berichtet, welches sie die Tage zuvor in ihrem Garten gesichtet hatte. Mit ihrer Zustimmung hängten wir auch dort eine Wildkamera hin – und staunten in den nächsten Tagen nicht schlecht: Vier bis fünf Katzen gingen an der Futterstelle ein und aus und trafen sich dort teilweise sogar gleichzeitig zum Dinner!
Nun hieß es kreativ sein: Wie kann man dort eine Falle installieren und dabei sicherstellen, Ragnar und nicht eine der anderen Katzen zu fangen? Die Fallen sind so konzipiert, dass sie automatisch auslösen, wenn ein Tier im vorderen Bereich am Futternapf ist. Nach einigem Überlegen war die Lösung schließlich klar: Es musste eine Fernsteuerung für die Falle her, mit der sie manuell scharf gestellt werden kann, sobald Ragnar auf der Wildkamera in Erscheinung tritt. Gesagt, getan, die Fernabschaltung wurde besorgt und von Kristinas Mann Jens installiert, so dass die Falle nur wenige Tage später in der Garage der älteren Dame aufgebaut werden konnte. Die Katzen gewöhnten sich nur langsam an das „merkwürdige Ding“ und trotz des leckeren Futter betrat zunächst keine die Falle. Wie in einem Krimi lauerten wir über den Bildern der Wildkamera und warteten auf das Erscheinen von Ragnar. Dieser kam, sah – und ging wieder. Offensichtlich überwog die Skepsis gegenüber der Veränderung – und unsere Enttäuschung war groß. Am zweiten Tag wagten sich einige Katzen in die Falle hinein – nun musste nur noch die richtige Katze in die Falle. Und siehe da, am späteren Abend des 22.4. tauchte Ragnar auf der Kamera auf, die Falle wurde von Kristina manuell scharf gestellt und um 21:30 Uhr schnappte sie zu: Wir hatten Ragnar!!
Die Besitzerin und ihr Mann transportierten die Falle mitsamt Ragnar nach Hause und ließen ihn im Haus (natürlich bei geschlossenen Türen!) frei. Alle waren gespannt auf seine Reaktion. Wenig später erhielten wir schon erste Bilder: Ragnar schnurrend und kuschelnd, schlafend auf dem Sofa, mit seinen beiden Katzenfreundinnen und inmitten der Familie! Er wirkte sehr zufrieden und hatte sich sofort wieder in seinem gewohnten Umfeld eingelebt. Ein Tierarztbesuch ergab, dass er lediglich etwas abgenommen, einen Pilz an den Ohren und eine kleine Verletzung am Schwanz von seinem Abenteuer davongetragen hatte. Die Besitzer peppelten ihn mit gutem Futter und viel Liebe wieder auf, gönnte ihm aber auch etwas Ruhe, damit er sich von den Strapazen erholen konnte. Warum er weggelaufen ist und was er alles erlebt hat weiß nur er und wir werden es wohl nie erfahren, aber Hauptsache ist, dass er wohlbehalten wieder bei seiner Familie ist!Nach wenigen Tagen war er laut der Familie wieder „ganz der Alte“ und durfte sogar schon wieder nach draußen. Mittels eines GPS Trackers haben die Besitzer Ragnar nun immer im Blick und erfreuen sich mit ihm daran, dass er weiterhin in der Nachbarschaft auf Steifzug gehen darf.
Vielen Dank an alle, die die Augen offengehalten und unterstützt haben. Danke vor allem an die hilfsbereiten Nachbarinnen und Nachbarn, dass wir dort die Futterstellen einrichten und Fallen aufstellen durften. Besonderer Dank auch nochmal an die Besitzer für das entgegengebrachte Vertrauen und die super Zusammenarbeit.
(Einsatzbericht & Veröffentlichung: Annabell Reiner, Kristina Spinler)
Notfallberatung: Annabell Reiner, Kristina Spinler
Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler
Am 30.03.2023 meldete sich die Besitzerin von Ragnar bei uns, da der Ragdollkater bereits seit über 3 Wochen nicht mehr nach Hause gekommen war. Er war am Abend des 6.3.2023 von seinem abendlichen Ausgang nicht zurückgekehrt und aufgrund der verschneiten Nacht vermutete die Besitzerin, dass er vielleicht nicht mehr nach Hause zurückgefunden hatte. Zwei Tage später gab es noch eine Sichtung gut 1 km vom Wohnort entfernt, danach jedoch keine mehr. In der Notfallberatung rieten wir ihr zunächst zu Heimwegschleppen, um Ragnar wieder auf den richtigen Weg nach Hause zu locken. Die auf der Terrasse installierte Wildkamera zeigte jedoch keine Spur vonRagnar.
Am 31.3. gab es eine unsichere Sichtung etwa 1 km vom Wohnhaus, wodurch die Hoffnung wieder aufkeimte, dass Ragnar sich noch in der Nähe aufhielt und lebte. Wir planten für Karfreitag einen Suchhundeeinsatz und bereiteten entsprechend alles darauf vor. Am Montag vorher kam jedoch eine unerwartete, sehr sichere Sichtung herein: 2 km Luftlinie vom Wohnhaus wurde Ragnar auf einem Grundstück in einem alten Anhänger gesichtet, in dem er sich offensichtlich einen Schlafplatz eingerichtet hatte. Die vorgefundenen Haare waren eindeutig dem Katerzuzuordnen, der als rote langhaarige Ragdoll ein sehr auffälliges Fellkleid besitzt. Noch am gleichen Tag wurde eine Falle mit Futterstelle und Wildkamera dort installiert. Leider ließ sich Ragnar jedoch nicht mehr dort blicken, vermutlich hatte die Unruhe und Veränderung ihn vertrieben.
Am Karsamstag meldeten sich die Bewohner eines Hauses etwa 1 km von dort entfernt: Sie hatten eindeutige Haare auf den Kissen ihrer Gartenstühle gefunden! Ragnar hatte offensichtlich seinen Schlafplatz dorthin verlegt. Und dort nicht nur ein ruhiges Plätzchen für ein Nickerchen gefunden, sondern nebenan noch dazu eine zwar stark frequentierte, aber stets gut gefüllte Futterstelle: Eine ältere Dame hatte dort in ihrer Garage eine Fressmöglichkeit für freilaufende Katzen eingerichtet und auf Nachfrage von Ragnars Besitzerin von einem „auffällig großen, hellen Tier“ berichtet, welches sie die Tage zuvor in ihrem Garten gesichtet hatte. Mit ihrer Zustimmung hängten wir auch dort eine Wildkamera hin – und staunten in den nächsten Tagen nicht schlecht: Vier bis fünf Katzen gingen an der Futterstelle ein und aus und trafen sich dort teilweise sogar gleichzeitig zum Dinner!
Nun hieß es kreativ sein: Wie kann man dort eine Falle installieren und dabei sicherstellen, Ragnar und nicht eine der anderen Katzen zu fangen? Die Fallen sind so konzipiert, dass sie automatisch auslösen, wenn ein Tier im vorderen Bereich am Futternapf ist. Nach einigem Überlegen war die Lösung schließlich klar: Es musste eine Fernsteuerung für die Falle her, mit der sie manuell scharf gestellt werden kann, sobald Ragnar auf der Wildkamera in Erscheinung tritt. Gesagt, getan, die Fernabschaltung wurde besorgt und von Kristinas Mann Jens installiert, so dass die Falle nur wenige Tage später in der Garage der älteren Dame aufgebaut werden konnte. Die Katzen gewöhnten sich nur langsam an das „merkwürdige Ding“ und trotz des leckeren Futter betrat zunächst keine die Falle. Wie in einem Krimi lauerten wir über den Bildern der Wildkamera und warteten auf das Erscheinen von Ragnar. Dieser kam, sah – und ging wieder. Offensichtlich überwog die Skepsis gegenüber der Veränderung – und unsere Enttäuschung war groß. Am zweiten Tag wagten sich einige Katzen in die Falle hinein – nun musste nur noch die richtige Katze in die Falle. Und siehe da, am späteren Abend des 22.4. tauchte Ragnar auf der Kamera auf, die Falle wurde von Kristina manuell scharf gestellt und um 21:30 Uhr schnappte sie zu: Wir hatten Ragnar!!
Die Besitzerin und ihr Mann transportierten die Falle mitsamt Ragnar nach Hause und ließen ihn im Haus (natürlich bei geschlossenen Türen!) frei. Alle waren gespannt auf seine Reaktion. Wenig später erhielten wir schon erste Bilder: Ragnar schnurrend und kuschelnd, schlafend auf dem Sofa, mit seinen beiden Katzenfreundinnen und inmitten der Familie! Er wirkte sehr zufrieden und hatte sich sofort wieder in seinem gewohnten Umfeld eingelebt. Ein Tierarztbesuch ergab, dass er lediglich etwas abgenommen, einen Pilz an den Ohren und eine kleine Verletzung am Schwanz von seinem Abenteuer davongetragen hatte. Die Besitzer peppelten ihn mit gutem Futter und viel Liebe wieder auf, gönnte ihm aber auch etwas Ruhe, damit er sich von den Strapazen erholen konnte. Warum er weggelaufen ist und was er alles erlebt hat weiß nur er und wir werden es wohl nie erfahren, aber Hauptsache ist, dass er wohlbehalten wieder bei seiner Familie ist!Nach wenigen Tagen war er laut der Familie wieder „ganz der Alte“ und durfte sogar schon wieder nach draußen. Mittels eines GPS Trackers haben die Besitzer Ragnar nun immer im Blick und erfreuen sich mit ihm daran, dass er weiterhin in der Nachbarschaft auf Steifzug gehen darf.
Vielen Dank an alle, die die Augen offengehalten und unterstützt haben. Danke vor allem an die hilfsbereiten Nachbarinnen und Nachbarn, dass wir dort die Futterstellen einrichten und Fallen aufstellen durften. Besonderer Dank auch nochmal an die Besitzer für das entgegengebrachte Vertrauen und die super Zusammenarbeit.
(Einsatzbericht & Veröffentlichung: Annabell Reiner, Kristina Spinler)