Morgan sitzt es aus

Einsatzbericht: Morgan sitzt es aus
Einsatzzeit: 01.12.2020 – 12.12.2020
Notfallberatung: Nicole Fey
Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler, Nicole Nehlßen

Morgan landete am 01.12.2020 auf dem AB unserer Tiernotrufnummer. Nicole, die Beraterwoche hatte, rief die Besitzerin an. So erfolgte zuerst die Datenabfrage, Einschätzung und dementsprechend die Erstberatung.
Es wurde klar, dass Morgan ein junger Hund ist, der erst kurz bei den Besitzern war und wie so viele Tierschutzhunde, einfach nichts kennt.
Bis auf wenige Ausnahmen, läuft dies dann doch meist auf einen Einsatz unserer Lebendfalle hinaus.
Er wurde einen Tag vorher noch gesichtet, von einem Nachbarn. Also war die Chance sehr hoch, dass er auch jetzt noch ganz in der Nähe ist.
So besprach Nicole mit der Besitzerin das Anlegen einer Futterstelle. Dies wurde bereits gemacht, musste aber nochmal verändert werden, aufgrund des Charakters des Hundes. Ferner gingen dort überall immer die Bewegungsmelder an. So schaffte Morgan die letzten Schritte wohl leider nicht.

Während Nicole sich um eine Leihfalle von Svenja kümmerte, unsere steht noch bei einem anderen Fall, bat sie Kristina sich ein Bild vor Ort zu machen und die Futterstelle sinnvoll einzurichten und mit unserer Wildtierkamera zu bestücken. Kristina sagte sofort zu. Inzwischen kamen noch weitere Sichtungen vom See herein. Kristina fand eine geeignete Stelle und richtete diese zusammen mit der Besitzerin ein.
Und siehe da, kurz nachdem der Napf gefüllt war, kam Morgan sich sein Futter holen. Auch die Nacht war er nochmal kontrollieren, ob da nicht noch ein Krümelchen übrig war.
Der Grundstein war gelegt und Nicole bat die Besitzerin, morgens nochmal eine handvoll Futter nachzulegen. Sofort war Morgan wieder da, als hätte er nur darauf gewartet. Wenn das kein gutes Zeichen war.
Kristina holte noch am selben Tag die Falle ab und richtete diese vor Ort ein.

Die Besitzerin füllte den Napf, stellte diesen in die Falle, die Falle wurde scharf gestellt, was dann geschah, hatten wir so auch noch nicht erlebt……
Morgan kam nach einer Weile, inspizierte alles und setzte sich dann vor den Falleneingang. Es war, als wolle er den Napf mit telepathischen Kräften zu sich locken. Er saß fast die ganze Nacht entspannt davor, mal den Napf anschmachtend, mal nach links und rechts schauend.
So stellten wir die Falle in den frühen Morgenstunden wieder unscharf und baten die Besitzerin, ihm nochmal Futter zugänglich hinzustellen.
Dankend kam er und beobachtete sogar seine Besitzerin, hielt aber Abstand.
Gegen Mittag dann nochmal eine kleine Portion an zugänglicher Stelle, die Besitzerin stürzte, Morgan kam auf sie zugelaufen, stockte dann aber und holte sich anschließend nur sein Futter.
Wir besprachen auch mit der Besitzerin die Möglichkeit, ihn ohne Falle über sie zu sichern, mit der nötigen Geduld. Die Besitzerin hatte jedoch Angst, etwas falsch zu machen und so versuchten wir es am nächsten Abend erneut mit der Falle.

Wie gehabt, stellte die Besitzerin das Futter in die Falle, es wurde scharf gestellt und Morgan kam auch ziemlich zügig, um…….
klar, sich wieder vor den Eingang zu setzen. Wollte er etwa die Nacht wieder aussitzen? Wir jedoch nicht.
So entschied Kristina, die vor Ort war, dass die Besitzerin jetzt ein halbes Hähnchen organisiert und doch dort runter geht, bewaffnet mit dem eben gekauften Flugsaurier. Morgan kam, kam aber nicht nah genug heran. Frauchen instruiert, einen zweiten Napf zu nehmen, etwas Hähnchen herein zu legen und im vorderen Bereich der Falle zu platzieren und weg zu gehen.
Und siehe da, ja da war es gar nicht so gruselig und er fraß seine Portion auf. Also, Napf nochmal mit Hähnchen ausstatten und ein Stück weiter in die Falle und auch das klappte prima. Dann den Napf kurz vor die Lichtschranke und der hintere Napf war ja jetzt zum greifen nah und der Inhalt war doch auch sooooo gut. Zack, Falle zu und der Schatz war in Sicherheit.
Nicole zog ihm dann eines unserer Leih-Sicherheitsgeschirre an und gut gesichert ging es ins warme Heim.
Er war so erschöpft, dass er sofort in sein Körbchen ging und schnarchend einschlief.

(Bericht und Veröffentlichung: Nicole Fey & Dorothea Mischler)


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