Lille macht es spannend….

Einsatzbericht: Lille macht es spannend…

Einsatzzeit: 30.08.2020 – 31.08.2020

Notfallberatung: Nicole Fey

Einsatzteam: Silke Lenz mit Suchhündin Farashuu, Kristina Spinler mit Suchhunden Haggis und Mila, Tina Langwadt mit Suchhündin Josie, Dorothea Mischler mit Suchhündin Nele, Axel Pellner mit Suchhündin Sina, Suchgruppenhelferin Regina Schulius, Helferin Lea Jaster

Am Montag den 30.08.2020 erreichte uns der Hilferuf einer Hundesitterin, die Lille, eine kleine braune Hündin in der Abwesenheit der Besitzerin betreute. Lille war bereits seit Freitag bei ihr und hat sich gut in die Situation eingefunden und die Nähe der Sitterin gesucht.

Beim Morgenspaziergang geschah dann das Unglück. Ein großer Stein auf dem Weg, die Leine verhakte sich kurz an diesem Stein, Lille erschrak und rannte los. So rutschte die Flexileine aus der Hand der Sitterin und polterte hinter der flüchtenden Lille her. Verfolgt von diesem “Monster“ verschwand sie schnell aus dem Sichtfeld und die Suche nach ihr blieb erfolglos.

Da der Entlaufeort und die Umstände des Entlaufens sehr gefährlich für Lille waren, mussten wir sofort handeln und durften nicht viel Zeit verlieren.
Umgehend wurde ein Sucheinsatz organisiert.

Ein Glücklicher Umstand war, dass unsere Lea, die Besitzerin persönlich kennt und zudem die Zweithündin Luca in Pflege hatte. So fuhr Lea sofort zum Entlaufeort, zog mit Luca Schleppen zu ihrem offenstehenden Auto und wartete bis die Suchhundeteams eintrafen.

Nach einer kurzen Besprechung wurden die Suchhunde angesetzt.
Sie grenzten ein Gebiet ein, welches jedoch so dicht bewachsen und verwildert war, dass man mit einfachen Gartengeräten dort nicht hineingelangen konnte. Das Begehen des Gebietes war sehr schwierig.
Dazu kam die Vermutung, dass Lille dort vermutlich festhing und enorm viele Stresshormone hinterlassen hatte.

Während die Teams in die Suche gingen, blieb Lea mit Luca am Auto. Ebenso wurde die Besitzerin informiert, die sich umgehend auf den Heimweg begab.

Nachdem die Suchhunde nicht mehr weiterkamen und mittlerweile auch die Dunkelheit einsetzte, positionierten wir Lea an einer strategisch sinnvollen Stelle. Lea, Luca und die Sitterin legten sodann erneut Schleppen, durch das von den Suchhunden eingegrenzte Gebiet, hin zu Lea`s Auto. Dort warteten sie bis die Besitzerin eintraf.

Diese lief ebenfalls noch mal kurze Schleppen zu ihrem Auto, ließ sich von Lea berichten, was die Suchhunde gezeigt hatten und übernahm dann gemeinsam mit Luca die Nachtwache.

Am nächsten Morgen wiederholte die Besitzerin die Schleppen und weitete diese aus. Luca, die selbst trailt und eine Kundin von Lea ist, interessierte sich dabei für die gleichen Gebiete, wie die eingesetzten Suchhunde. Auf unser Anraten hielt sie sich aber von den stark befahrenen Straßen fern.

Am frühen Vormittag erfuhren wir von einer möglichen Sichtung. Diese hielten wir zwar für ziemlich unwahrscheinlich, aber selbstverständlich wissen wir auch, nix ist unmöglich….
Ein weiterer Einsatz wurde für 14:00 Uhr geplant.

In der Zwischenzeit, berichtete die Sitterin der Besitzerin und Lea, dass sie in einem Wohngebiet in der Nähe des Entlaufeortes zwei Jungs getroffen habe. Diese gaben an, einen kleinen, braunen Hund morgens vor Schulbeginn gesehen zu haben und teilten Lea den Ort mit. Da diese Sichtung zeitlich später gewesen sein soll als die Sichtung, die man uns am Morgen berichtet hatte, beschlossen wir diese Sichtung an der Schule als erstes zu überprüfen.

Während sich die Teams sammelten, bekam um 14:01 Uhr die Sitterin einen Anruf. Die Nachbarin der Sitterin berichtete, dass Lille vor dem Haus rumlaufen würde. Die Nachbarin öffnete daraufhin die Haustür und Lille lief schnurstracks ins Treppenhaus.
Während die Einsatzteams am Sichtungsort warteten, fuhren die Besitzerin und die Sitterin direkt nach Hause.
Minuten des Wartens……bis endlich die erlösende Rückmeldung kam.

Es war tatsächlich Lille, quietschvergnügt und nackig (also ohne Geschirr und Flexileine), hat sie den Rückweg heil und alleine gemeistert. Sie war recht schnell wie immer und spielte mit einem unserer Einsatzhunde. Für sie war das wohl alles ein großes Abenteuer. Gut gemacht du kleiner Wirbelwind.

(Bericht und Veröffentlichung: Nicole Fey, Dorothea Mischler)


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