Hündin Mia beherrscht das Versteckspiel

Einsatzbericht: Hündin Mia beherrscht das Versteckspiel

Einsatzzeit: 04.09.2022 – 15.09.2022

Notfallberatung: Nicole (Nici) Fey

Einsatzteam Suchhunde: Nici Fey mit Suchhündin Rasta, Imke Hübner mit Suchhund Felix, Ariane Kümpers mit Suchhund Aragon und Suchhündin Smilla, Suchgruppenhelfer in Ausbildung: Maike Beer-von Aspern

Am 04.09.2022 übernahm Nici die Notfallberatung einer Tierschutzhündin aus Rumänien. Die kleine Mia ist nach einem unglücklichen Umstand und einer Attacke eines Hundes in Panik entlaufen. Nach der Attacke rannte sie gleich nach Hause, welches unweit vom Entlaufort war, doch Frauchen kam nicht so schnell hinterher. Mia war so durch den Wind, dass sie auch nicht die Ruhe hatte, vor der Tür noch kurz zu warten und rannte weiter.
Mia hatte schon eine sehr gute Bindung zu ihren Besitzern. Wie es jedoch oft der Fall ist, war die Bindung und das Vertrauen zu Frauchen größer als zu Herrchen.

Am 02.09.2022 gab es vormittags eine Sichtung und abends spät eine weitere Sichtung. Dort soll sie angefahren worden und humpelnd weiter gerannt sein.
Da es jedoch am 03.09.2022 eine Sichtung gab, wonach Mia in der Parallelstraße von ihrem Zuhause in einem Affenzahn und ohne zu humpeln entlang gerannt sei, keimte große Hoffnung auf, dass sie nicht angefahren wurde und den Weg nach Hause findet.

Doch leider tauchte keine Mia Zuhause auf.

Am 06.09.2022 kam dann eine Sichtung aus einem Schrebergarten, unweit der vermeintlichen Unfallstelle. Ein Hund, auf den die Beschreibung von Mia passte, allerdings nun ohne Geschirr, sei dort herausgelaufen.
Die Besitzer richteten dort, nach Absprache mit den zuständigen Stellen, eine überwachte Futterstelle ein und zogen Schleppen.
Leider ließ Mia sich nicht an der Futterstelle blicken.

Spätestens jetzt war klar, wir müssen mit den Hunden einmal schauen, was genau da los ist und was von alldem überhaupt Mia war.

Am 11.09.2022 fand dann unser Einsatz statt.
Nachdem die Hunde den Zeitspeicher genommen hatten und keiner sich zur Sichtung in der Parallelstraße hingearbeitet hatte, setzten wir um, zur vermeintlich letzten Sichtung am Schrebergarten.
Rasta und Felix zeigten ein deutliches „negativ“ an.
Demnach setzten wir zum Unfallort um und sowohl Rasta als auch Felix hatten dort eindeutig Spur und endeten in einem Schrebergarten, mit deutlichem Endpoolverhalten.
Um nun Mia da nicht raus zu drücken und wieder ins Laufen zu bringen, richteten wir dort die überwachte Futterstelle ein und verzichteten auf den Einsatz von Aragon und Smilla an der Stelle. Schleppen wurden gezogen und die Tage gingen ins Land. Auch hier wieder keine Mia an unserer Futterstelle.

Dann überschlugen sich plötzlich die Ereignisse.
Herrchen fuhr abends, am 14.09.2022 mit dem Rad zur Futterstelle, um diese erneut zu bestücken. Ca. 60 m vor unserer Futterstelle, sah er plötzlich Mia. Sie hielt sich am Rande eines riesigen Gebüsches auf. Seinerseits war kein herankommen an Mia und auch Mia kam nicht auf ihn zu.
Ausgerechnet an jenem Tag, war Frauchen beruflich nicht da und kam erst am darauffolgenden Tag zurück.
Wir besprachen mit ihnen das richtige Vorgehen. Denn dort wo sie derzeit war, war sie sicher und fern ab vom Verkehr. So begab sich am anderen Tag Frauchen dorthin, auch sie sah Mia am Rande des Gebüsches.

Kurze Anleitung, Futter in die Nähe, hinsetzen, warten.
Mia holte sich das Futter, reckte auch immer wieder die Nase in die Luft und so allmählich kam die Erinnerung an ihr Frauchen zurück. Frauchen rückte Stück für Stück etwas näher heran, legte nochmal Futter aus und endlich legte sich auch der Schalter in Mias Kopf um.
Sie erkannte ihr Frauchen und freute sich wie irre, sie endlich zu sehen.
Wieder vereint, ging es nach Hause.

Mia hatte ein paar Abschürfungen durch den Unfall, ein paar Kilo weniger, aber sonst fehlte ihr nix.
Sie haben ein ruhiges und erholsames Wochenende verbracht und alle genießen, dass sie wieder vereint sind.

Vielen Dank an alle, die die Augen offengehalten haben. Danke auch an die Kleingartenvereine, für die Genehmigungen von Futterstellen und Flyern.
Besonderer Dank auch nochmal an Tino e.V. und die Besitzer, für das entgegengebrachte Vertrauen und die wirklich super Zusammenarbeit.
Natürlich darf auch der Dank an unsere tollen Hunde nicht fehlen, good job, trust your dog

(Einsatzbericht & Veröffentlichung: Nicole Fey, Dorothea Mischler)

Schreibe einen Kommentar