Lucy weiß wie es geht

Einsatzbericht: Lucy weiß wie es geht

Einsatzzeit: 13.01.2021 – 30.01.2021

Notfallberatung: Nicole (Nici) Fey

Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler, Jens Spinler und Nicole (Nici) Fey

Am 13.01.2021 ging der folgende Anruf ein: Hund mit Halsband und Leine, nach einem erneuten Hundeangriff, schon seit dem 14.12.2020 unterwegs.

Nici machte die Erstberatung und fand heraus, dass Lucy bis Silvester immer noch regelmäßig die Futterstelle am Haus und im Garten der Besitzer besucht hat.
Doch nun, fehlte jede Spur von Lucy.
Am 10.01.2021 soll es eine Sichtung gegeben haben, die schon eine Ecke weiter weg war. Ob das Lucy war?

So berieten sich Nici und die Besitzerin, dass die Futterstellen auf jeden Fall weiter betreut werden. Eine Kamera sollte umgehend in den Garten. Denise, die uns in Hamburg immer tatkräftig unterstützt, brachte ihre Kamera dort an.
Ferner sollte so schnell wie möglich geflyert werden.
Gabi und Yvonne trafen sich mit der Besitzerin und flyerten zunächst das Gebiet, der vermeintlichen Sichtung vom 10.01.2021.

Das Auslesen der Kamera ergab, dass Lucy den Garten der Besitzer immer noch besuchte. Sie hielt sich sogar sehr lange dort auf. Egal, wie wir es drehten und wendeten, eine Leine konnten wir nicht mehr sehen. Später stellte sich heraus, dass es nur noch ein Stück Leine war. Dies war schon sehr beruhigend.

Da ohnehin feststand, dass wir vor Ort ohne Falle keine Chance hatten, brachten Kristina und Nici die Falle am 15.01.2021 dorthin. Schnell war klar, so einfach wird das nicht.
Mit der großen Falle hatten sie keine Chance, durch die Tür in den Garten zu gelangen. An der Straße, zu gefährlich, Gassimeile.
Ergo wurde, mit Genehmigung der Besitzer natürlich, der Gartenzaun aufgeschnitten. Dann die Falle, mit den Besitzern, über einen Wall in den Garten gehoben. Wir richteten die Falle ein, brachten unsere Kameras an und wenn wir schon da sind, gleich der erste Versuch.
In dieser Nacht, ließ Lucy sich leider nicht blicken.
Abbruch, Falle unscharf gestellt und gebeten, weiterhin Futter im vorderen Bereich der Falle zu platzieren.
Lucy kam wieder, mehrfach und hielt sich insgesamt auch wieder sehr lange dort auf. Das Futter konnte sie bequem erreichen, ohne ganz hinein zu müssen.

Dann kam die Nacht der Nächte.

Die Besitzer hegten die Hoffnung, Lucy würde durch die geöffnete Terrassentür vielleicht dann einfach hineinschlüpfen und ließen diese offen. Zudem musste die Besitzerin zur Toilette in der Nacht und schaute aus dem Fenster. Genau in dem Moment kam Lucy. In Summe gesehen, roch die Kleine sofort den Braten und war auch kurz danach verschwunden. Von dem Zeitpunkt an, mied Lucy den Garten.

Sichtungen mussten her, während Gabi und Yvonne auch hier nochmal alles gaben und rund um den Wohnort flyerten, fuhr Nici hin und richtete eine Futterstelle gegenüber ein. Die Nachbarin erlaubte uns dort tätig zu werden. Vielen Dank auch an Inge nochmal dafür. Leider jedoch, blieb auch diese Futterstelle unberührt.

Kurz danach hielt Lucy sich am Bahnhof auf, was uns große Sorgen bereitete. Schienen, Bundesstraße alles keine gute Kombination.

Doch Lucy kam wieder in ihr Wohngebiet. Nach der Flyeraktion, bekamen wir täglich Sichtungen von Anrufern gemeldet, die Lucy auf ihrem Grundstück zu Besuch hatten.
Nici erstellte ein Laufprofil, führte Telefonate mit den Sichtern und klopfte dabei ab, ob wir ggf. jemanden mit ins Boot holen können.
Alle waren sehr hilfsbereit, doch nicht jede Stelle war geeignet.

Dann meldete sich Anja, die berichtete, dass Lucy auch bei ihr war. Dies schien uns der geeignete Ort. Wir baten Anja eine Futterstelle einzurichten und die liebe Imke, vom Stützpunkt Pinneberg, setzte eine der Kameras um.
Tatsächlich hatten wir nach einem weiteren Kameratausch durch Imke, dann sofort auch Lucy auf den Bildern. Sie kam mehrmals und holte sich ihr Futter ab. Die Besitzerin versorgte Anja mit Futter und so hatte Lucy ihr Paradies. Sie musste auf kein verwinkeltes Grundstück, nur bis an die Garage und hatte dort ihr Buffett.
Die Futterstelle war bewusst so gewählt, dass linke Hand eine Reihe Tujas standen und rechts daneben die große Mülltonne. So konnte sie schonmal das „durchlaufen“ üben. Nachdem dies alles super klappte, verfeinerte Anja, unter Anleitung, den Zugang und den Bodenbelag noch ein bisschen. Lucy spielte mit, was auch immer wir dort trieben.

So fuhren Kristina und Jens dann am 29.01.2021 hin und stellten die Falle um zu Anja.
Es schneite aus Eimern, würde Lucy sich da blicken lassen oder an einem trockenen Ort bleiben?
Doch sie kam.

Um 1:00 Uhr ging sie die ersten Schritte in die Falle, leider jedoch nicht weit genug und verschwand wieder.
Um 2:13 Uhr kam sie erneut und um 2:16 Uhr, war die Falle dann zu und darin befand sich eine laut schimpfende Lucy.

Sie hat ganz schön randaliert, umdekoriert und heftig geschimpft…. aber nach der Sicherung, wartete das warme Wohnzimmer auf sie.

Nochmal ein Dank an alle die geholfen haben, egal wie, egal in welcher Form. Ohne Euch ist sowas nicht möglich.

(Bericht & Veröffentlichung: Nicole Fey, Dorothea Mischler)

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