Freitag der 13. – Kokos Glückstag

Einsatzbericht: Freitag der 13. – Kokos Glückstag

Einsatzzeit: 08.11.2020 – 13.11.2020

Notfallberatung: Nicole Fey

Einsatzteam Lebendfalle: Kristina Spinler, Nicole Nehlßen, Conny Rühr

Schon ein paar Tage verfolgten wir auf Facebook das Drama um Koko.

Er wohnt in Hamburg und ist den Großeltern in Heide entlaufen.
Viele öffentliche Sichtungen und Aufforderungen zur Mithilfe beim Einfangen des Hundes waren zu lesen.

Am 08.11.2020 wurden wir dann mit ins Boot geholt.
Nicole setzte sich sofort mit den Besitzern in Verbindung, machte die Erstberatung und erstellte eine Karte, in der alle Sichtungspunkte eingetragen wurden.
Er wurde ständig gesehen.
Eigentlich gut, sollte man meinen, leider hatte er keine Chance lange an einem Ort zu bleiben, da er immer wieder verfolgt wurde.

Beim Erstgespräch stellte sich heraus, dass die Tiersucher Silke Speer und Signe Link auch schon beratend tätig waren.
So setzte sich Nicole mit Silke in Verbindung, teilte ihr mit, dass wir eingeschaltet sind und sprach sich mit ihr ab.

Da Koko an einer Schafskoppel vermeintlich mehrfach gesichtet wurde, erklärte sich Angela, eine in der Nähe wohnende Trailkundin, sofort bereit, eine Futterstelle einzurichten und die Wildkamera anzubringen, die unsere Kollegin Nicole Nehlßen dorthin brachte.
In der Folgezeit wurden mehrere Hunde von der Kamera eingefangen: Hund 1 … nicht Koko, Hund 2 … nicht Koko, da … Hund 3 … könnte Koko sein.
Leider entdeckte eine besorgte Gassigängerin die Futterstelle und entfernte diese. Was nun?

Silke, die zuvor schon weitere Hilfe angeboten hatte, baten wir dann, schnell unsere Kamera abzubauen und gemeinsam mit ihr überlegten wir, wo eine neue Futterstelle Sinn ergibt.
Signe überwachte derweil gewissenhaft Facebook, um öffentliche Sichtungen mitzubekommen und sicher stellen zu können, dass Einfangversuche unterbleiben. Dies war zu der Zeit besonders wichtig, weil Koko sich hiervon immer weitertreiben ließ.
Koko rannte in seiner Not die B5 runter, bis er in Lieth zur Ruhe kam. Da es zum Teil Sichtungen aus Lieth und zeitgleich aus Lohe gab, war schnell klar, nicht alles ist Koko. Da läuft noch ein Hund.

Aus Lieth meldete sich eine Familie, die Koko bei sich im Garten hatten.
Er wollte gerade das Vogelhaus plündern. Sie ließen ihn wieder ziehen.
Schnell besprach sich Nicole mit der Besitzerin und bat sie, diese Familie doch noch einmal anzurufen und zu fragen, ob sie spontan bereit wären, ein bisschen Futter zu platzieren. Sie sagten sofort zu und machten ihm leckere Leberwurstbrote.

Ein paar Stündchen später, meldete sich eine andere Familie aus Lieth bei Nicole und teilte mit, dass Koko bei ihnen im Garten war. Da sie eine Kamera haben, konnten sie ihn sehen. Auch sie verhielten sich sehr umsichtig und waren sofort bereit, eine Futterstelle im Garten zu errichten.
Die Familien waren kaum 100 m voneinander entfernt und Koko zog dort seine Runden, hier Leberwurstbrot und dort Hühnerherzen, was ein Leben nach dem Stress.

Nachdem klar war: Koko hat dort die nötige Ruhe und ist angefüttert, besprach sich Nicole mit Kristina bezüglich des Einsatzes mit unserer Lebendfalle.

Freitag der 13. also, ja der perfekte Glückstag zum Aufbau der Falle, da waren wir uns alle sicher.

Doch wo stellen wir jetzt die Falle hin?

Hühnerherzen vs. Leberwurst, die Antwort lieferte eigentlich Koko selber.
Er war verliebt in die Leberwurst. Leider jedoch war es schwierig bis unmöglich die Falle auf dem Grundstück aufbauen zu können. Also … Bürgermeister anrufen, Genehmigung holen und hinter dem Grundstück in Laufrichtung die Falle aufstellen, ja perfekt…. das Warten begann.

Koko ließ uns nicht lange warten, leider jedoch kam er diesmal von der Straßenseite in den Garten, also nicht an der Falle vorbei. Doch Kristina hatte hier natürlich auch vorgesorgt, eine schöne fette Leberwurstspur direkt aus dem Garten zur Falle. Diese führte ihn dann auch direkt dorthin.

Wir fieberten alle mit, als wir ihn dann auf den Fotos an der Falle sahen.
Er war sichtbar skeptisch.
Er konnte dem Duft von Leberwurst aber einfach nicht widerstehen.

Er saß in der Falle!!!

Yeah, alles nochmal gut gegangen.

An der Stelle nochmal einen Dank an Angela, Silke Speer, Signe Link, den Anwohnern in Lieht und natürlich unserem tollen Team.

(Bericht und Veröffentlichung: Nicole Fey, Dorothea Mischler)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Gabi Spinler-Sievers

    Unglaublich wunderbar,was Ihr da wieder geleistet habt.Mit so viel Hu deverstand und Emphatie geschehen wirklich immer wieder solche Wunder.Dank an Euch alle,die Ihr so viel Liebe und Zeit opfert und das alles nicht mal als Opfer seht,sondern es für Euch völlig normal ist,zu helfen.Danke Euch von ganzem Herzen.Persönlich und im Namen von allen zwei- und Vierbeinern,die durch Euch so beschenkt werden mit Menschlichkeit

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